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Einkaufssorgen einer Manufaktur

Wir möchten heute unsere Türen ein wenig öffnen und uns für Euch in einem Bereich transparent machen, der eigentlich hübsch unter Verschluss gehalten wird. Warenwirtschaft & Betriebswirtschaft.

Angefeuert durch die Corona-Pandemie und durch den Ukraine-Krieg hören wir vermehrt etwas zu Rohstoffverknappung und -verteuerung. Natürlich trifft dies auch uns. Aber lange nicht so schlimm wie manch großen Hersteller. Das können wir aufgrund unserer Beratungstätigkeit im Kosmetiksektor zweifelsfrei behaupten. Und das liegt einfach daran, dass wir regional kaufen. Natürlich haben auch wir mit Preissteigerungen zu kämpfen aber die sind aktuell zwischen 5% und 20%. Bei uns bekannten größeren Firmen oder Rohstoffhändlern sind es aktuell auch gern mal 100%. Kosmetikprodukte von Eigenmarke  bis blau weißer Dose sind – entschuldigt die harten Worte – Billigprodukte. Das teuerste an den Produkten der großen Marken sind meist die Packmittel, gefolgt von den Herstellkosten. Das was am wenigsten Endpreis ausmacht ist der Inhalt. Verrückt oder? Die Rohstoffe und Packmittel für die Produkte kommen meist aus Asien. Und da wird es aktuell gerade richtig teuer. Bei richtig „günstigen“ Produkten (Naturkosmetik inklusive) fallen auch die Herstellkosten eher in Asien oder Osteuropa an. Und auch da haben wir aktuell eine starke Verteuerung.

Bei uns als Naturkosmetik-Manufaktur mit dem Anspruch regionaler Inhaltsstoffe ist das ganz anders. Das teuerste in unseren Produkten sind unsere Herstellkosten. Die verteuern sich gerade nur minimal, aufgrund höherer Energiepreise und leicht gestiegener Lohnkosten. Unsere Inhaltsstoffe kaufen wir komplett in Europa, 98% davon in Deutschland und über 50% sogar komplett regional. Die Teuerung trifft uns daher weniger hart.

``Ihr seid aber teuer.``

Unser Problem ist eher, dass wir ohnehin hohe Kosten haben, knallhart kalkulieren müssen und dabei wenig Gewinn erzielen können. Margen von 100% oder mehr – wie bei namhaften großen Marken – sind da nicht drin.

Weil wir doch häufig den Vorwurf hören „Ihr seid aber teuer“, möchten wir Euch noch mehr über die Rohstoffbeschaffung in kleinen Manufakturen erzählen. Nach 20 Jahren in sehr namhaften und teils sehr großen Firmen war die Rohstoff- und Packmittelbeschaffung für uns anfangs unglaublich frustrierend. Zum einen haben viele Rohstoffhändler sogenannte Mindestbestellmengen. Die liegen gern schon mal bei 10´000 Stück oder bei 250kg. Das geht natürlich für uns als Undine nicht. Kleiner Händler kaufen oft in China oder Indien – das geht für uns als regional denkendes Unternehmen auch nicht. Und dann die Preise!

Um euch hier mal eine kleine Vorstellung zu liefern:

für konventionelles Glycerin zahlen Großfirmen ca. 1,50€/kg.
Für die Bio-Qualität 5 – 7 €/kg.
Nach vielem Suchen fanden wir als kleine Manufaktur das Bio-Glycerin für 23€/kg.

Auch bei Ölen und waschaktiven Substanzen (alles was schäumt 😊) ist es ungefähr die gleiche Dimension. Wobei bei unseren Ölen hinzu kommt, dass diese oft von kleinen feinen Ölmühlen in Deutschland bzw. in Leipzig kommen. Da ist der Preissprung auch oft das 10fache.

Bei Packmitteln kommt zu den ungefähr 7mal so teuren Einkauf- gegenüber großen Firmen- auch noch ein weiteres Problem hinzu. Die meisten Firmen bieten eine eigene Flaschenform oder auch nur eine eigene Farbe erst ab 10´000 Stück oder auch oft erst ab 50´000 Stück an. Wir sind, was dieses Thema betrifft, also schon sehr eingeschränkt und müssen nehmen, was da ist.

“Da heißt es kreativ sein – schlau kombinieren, um unseren Kunden trotzdem ein schönes und hochwertiges Produkt bieten zu können.”

Und über allem liegt unser Anspruch so regional wie möglich und so nachhaltig wir möglich zu sein. Für uns soll kein Flugzeug über den Atlantik fliegen müssen.

“Wir möchten regionale Partner unterstützen und gemeinsam mit Ihnen nachhaltig wachsen.”

Uns ist bewusst, dass es im Drogeriemarkt Shampoos für 1,69€ für 400ml gibt und unseres fast 10€ kostet. Und natürlich sind auch wir Eltern und Partner und Kinder und gehen einkaufen – wir wissen wie es gerade finanziell aussieht.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass unsere Verkaufszahlen gerade um knapp 80% gesunken sind.

Aber wir sehen auch, dass viele Kunden weiter unsere regionalen Naturkosmetik-Produkte bestellen und kaufen.
Und wir freuen uns darüber unglaublich. Denn mit jeder Bestellung sehen und fühlen wir, dass Ihr alles was wir tun und wofür wir stehen wertschätzt.

 

Dankeschön an Alle treuen Kunden

Eure Undine

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